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Elektroakustische und mechanische Musikmaschinen sind die “Instrumentalisten” zweier “Orchester” des Klangkünstlers Erwin Stache. Unter dem Titel “Erwin Stache: 83,4 Kilo Ohm- Metallstangen zum Anfassen” sind die interaktiven Installationen vom 29. September bis 31. Oktober in der Kölner Galerie Rachel Haferkamp zu sehen.
Die “Neue Leipziger Schule” gilt seit Jahren als Renner auf dem internationalen Kunstmarkt. Wen deren Mitinitiator, der Leipziger Galerist Judy Lybke, verpasst hat, ist der Vertreter der “Leipziger Soundart”, Erwin Stache. Ihn zeigt die Kölner Galerie Rachel Haferkamp vom 30. September bis 31. Oktober in einer Einzelausstellung. Kurator Georg Dietzler hat drei klangkinetische Arbeiten, Klangobjekte, grafische Partituren, Kompositionen und Musikinstrumente zusammengestellt, die es ermöglichen, die Vielseitigkeit und den Genius technischer Inspiration Staches kennenzulernen.
In der Lobby und während der Öffnungszeiten auch teils im öffentlichen Raum wird Staches
Arbeit “83,4 Kilo Ohm” präsentiert - Metallstangen zum Anfassen, an ein Fitness Studio erinnernd.
Nur: hier kann statt Hanteln Kunst angepackt werden, Griffwechsel und Schrittkombinationen
werden geübt, Bewegungsverlagerung im Sekunden- oder Minutentakt versucht -
mal allein, mal mit anderen kann jeder sein eigenes elektronisches Klang-stück komponieren.
16 Scheibenmotoren werden die Besucher in einem abgedunkelten Raum mit einem
“Waschmaschinenprogrammscheibenorchester” überraschen. Ins Licht gesetzt lässt es ständig
wechselnde Ton- und Geräuschfolgen oder gar Takte aus Mozarts Sinfonie in g-moll erklingen.
Im Erdgeschoss spielt bei Tageslicht das “Scherengitterorchester” sein virtuoses Spiel. Dirigiert
von Mikrorechnern dehnen und stauchen sich hölzerne Scherengitter,versperren und geben
Sichten frei. Klangmodule setzen automatisierte Bewegungsabfolgenin elektro-akustische
Signale um. Über Lautsprecher tönen digitale Klänge im Zusammenspielmit Materialklängen.
Die Elemente spielen einzeln und in Gruppen. Oder eben, wie es denBesuchern gefällt.
Staches Installationen leben vom kreativen Geist der Mitspieler.
Erwin Stache wurde 1960 in Schlema bei Aue im Erzgebirge geboren. Neben seinem Studium der
Mathematikund Physik studierte er Klavier und Orgel in Leipzig. Sein erstes elektronisches
Musikinstrument baute er mit 15 Jahren, ein Jahr später einen eigenständigen Synthesizer.
Seit 1983 ist er freischaffender Musiker und Gerätebauer. Seit 1985 lebt Stache als Musiker,
Instrumenten- und Klangobjektbauer, Komponist und Erfinder in Beucha bei Leipzig, wo er bis
2001 auch als Organist und Kantor tätig war. Er arbeitet mit Bands verschiedener Musikrichtungen,
freien Theater- und Tanzgruppen, Instrumentalisten, Poeten und Schulen. Konzerte,
Installationen. Aufführungen u. a. in New York, Rheinsberg, München, Graz, Nürnberg, Bern,
Leipzig, Frankfurt .
Teilnehmer der WDR soundart 2004 parallel zur ArtCologne.
Deutscher Klangkunstpreis 2004 des Museums Glaskasten Marl, 2005 spartenübergreifender Preisträger des Schulkooperationswettbewerbs “Kinder zum Olymp” der Kulturstiftung der Länder in Zusammenarbeit mit der PwC-Stiftung
Vernissage: Donnerstag, 29. September, 19h
Ausstellungsdauer: 30. September bis 31. Oktober
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 14 bis 19h, Samstag 14 bis 18h.
Sonderöffnungszeiten während der NewArt Cologne und art.fair auf Anfrage
galerie rachel haferkamp eigelstein 112 50668 köln 0221-1393259 die.-frei. 14-19h sa. 14-18h