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In der Reihe "Der öffentliche Raum und seine Elemente" beschäftigt sich das Architektur-Forum-Rheinland diesmal mit Grün und Wasser in der Stadt.
„Von der Antike bis zum Barock herrschte eine klare Trennung von Stadt und Land. Grün in den Städten gab es nur in Form von Bauern-, Bürger- und Klostergärten, die der Eigenversorgung dienten. Die ersten öffentlichen Grünflächen entstanden in Europa erst im 13. Jahrhundert. Das gemeine Volk ohne Grundbesitz nutzte öffentliche „Volkswiesen“ vor den Stadtmauern zum Spazieren, Treffen, Ausruhen. Der Wiener Prater war beispielsweise so eine „pratum commune“ (öffentliche Wiese), wie auch die Nürnberger Hallerwiesen.
In der Renaissance und im Barock wurden nun Gärten aus rein ästhetischen Gesichtspunkten angelegt. Gärten wurden zu Luxusgütern, die Repräsentationszwecken dienten. Im Barock wurde die Gartenkunst gleichberechtigte Kunstform. In der Romantik wurde die Natur zum Symbol, zum Spiegel der Welt des „Inneren“. In den Parks wurden Landschaftsbilder romantisch inszeniert. „Natur“ und „freie Landschaft“ wurden zu Sehnsuchts-Chiffren gegenüber der Welt der Industrialisierung und Urbanisierung.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts schließlich, in der Hochphase der Industrialisierung und eines enormen Wachstums der Städte, wurden Grünflächen vermehrt aus hygienischen und städtebaulichen Gesichtspunkten angelegt. Nach 1900 kam es so u.a. zur Volksparkbewegung; es entstanden Volksparks, Freibäder und später auch Kleingartenanlagen. Sie dienten der Volksgesundheit und sollten dem Bürger einen Ausgleich zum beengten Wohnen und Arbeiten schaffen.
Grünplanung war auch ein wesentlicher Bestandteil der Wiederaufbauplanung der Deutschen Städte nach dem 2. Weltkrieg. Die Schuttmengen der zerstörten Städte wurden in neu geschaffenen Grünflächen in Form von Trümmerbergen entsorgt und begrünt. Die Ökologiebewegung der 1980er Jahre führte zu einem veränderten gesamtgesellschaftlichen Umweltbewusstsein, infolge dessen sich auch unser Verhältnis zum „Grün“ grundlegend verändert hat.“
Impulsvorträge und Podiumsdiskussion mit
Dr. Henriette Meynen, ehemalige stellvertretende Stadtkonservatorin der Stadt Köln, wird anhand des Beispiels der Stadt Köln zeigen, wie Grün Bestandteil moderner Stadtplanung wurde.
Dr. Joachim Bauer, Amt für Landschaftspflege und Grünflächen der Stadt Köln, wird die derzeitige Situation des Grüns in der Stadt: Kosten, Pflege, Nutzen darstellen.
Mathias Lill, Garten- und Landschaftsarchitekt, wird über Tendenzen der Landschaftsarchitektur heute referieren und einen Ausblick auf die zukünftige Entwicklung der Garten- und Landschaftsplanung geben.
Einführung und Moderation: Werner Heinen, Kuinsthistoriker, Vorstandsmitglied AFR
GRÜNE OASE?
Grün und Wasser in der Stadt
Eine Veranstaltung des AFR Architektur Forum Rheinland in der Reihe "Der öffentliche Raum und seine Elemente"
Montag, 5. Mai 2008 · 19:30 Uhr
Domforum, Domkloster 3, 50667 Köln
Architektur Forum Rheinland e. V.
Haus der Architektur
www.hda-koeln.de/afr-programm ex