klammer

heute: Interessantes rund um den Kölner Ebertplatz

"Was für Musik hören und spielen eigentlich unsere «ausländischení Nachbarn, welche Musikinstrumente benutzen sie oder welche Geschichten erzählen sie sich? Innerhalb unserer kulturpädagogischen Arbeit werden wir immer wieder mit der Tatsache konfrontiert, dass wir sehr wenig von den hier lebenden Migranten wissen. Unwissenheit oder Unverständnis führt aber unserer Erfahrung nach allzu leicht zu Missverständnissen und Vorurteilen, wenn im alltäglichen Leben aber auch im pädagogischen Alltag Kulturen oder Lebensvorstellungen aufeinanderprallen. Aus diesen Erfahrungen heraus ist die Offene Jazz Haus Schule seit Jahren darum bemüht, den integrativen und interkulturellen Aspekt ihrer Arbeit zu intensivieren und andere Kulturen zu präsentieren. Aus diesem Grund haben wir die Sazgruppe der Türkisch-Islamischen Union, Köln Ehrenfeld unter der Leitung von Dr. Sabri Uysal auf die zentrale Veranstaltung des Sommerfestivals am 11.7. eingeladen. Die Gruppe besteht aus 15 Mitgliedern, davon sechs Sazspieler und existiert in dieser Form seit fünf Jahren. Schwerpunktmäßig beschäftigt sich die Sazgruppe mit Volksliedern aus Mittelanatolien und Liedern vom Schwarzen Meer, besonders eindrucksvoll sind dabei die für europäische Ohren ungewohnten Lieder mit ungeraden Taktarten. Der Leiter der Gruppe, Dr. Sabri Uysal, wurde 1959in Amasya, Mersin geboren, lebt in Köln und ist Musiker, Pädagoge und Musikwissenschaftler. Er verfasste 2001 die lesenswerte Dissertation mit dem Thema Das musikalische Leben der in NRW lebenden Türken und diverse Artikel zur Geschichte der türkischen Musik und zur Musikpraxis türkischer Migranten in Deutschland. 1988 gründete er gemeinsam mit Karl Adamek und Peter Bursch, Autor zahlreicher Gitarrenlehrbücher, die interkulturelle Musikgruppe Windrose mit deutschen und türkischen Liedern. Darüber hinaus bestreitet er mit Peter Bursch interkulturelle Fortbildungen im Bereich Deutsche & Türkische Lieder ñ so auch in der Offenen Jazz Haus Schule im Herbst 2004 ñ. Diese Seminare zeichnen sich durch einen praxis- und handlungsorientierten Ansatz aus: Ziel ist es, durch das Entdecken von Gemeinsamkeiten, aber auch der Erfahrung der Differenz ein Verständnis zwischen den einzelnen Kulturen zu fördern und Kompetenzen im Umgang mit interkulturellen Themen zu erwerben."

Gefördert vom Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen Offene Jazz Haus Schule Eigelstein-Torburg 50668 Köln Fon 0221-130 565-24 Fax 0221-130 565-12 offene@jazzhausschule.de www.jazzhausschule.de

Autor:gf | modifiziert am 16.06.2004 | http://ebertplatz.de/artikel/1028.html