morgen: Entwicklungen und Politik rund um den Kölner Ebertplatz |
In den nächsten Jahren wird sich der Bereich von der Maximinenstraße bis zur Straße „Am Alten Ufer" massiv verändern. Schon im Oktober vergangenen Jahres fielen die Bäume an der Maximinenstraße für den Bau der neuen U-Bahn-Haltestelle Breslauer Platz.
Im Zuge der neuen Nord-Süd-Bahn wird die Haltestelle in offener Bauweise vollständig neu gestaltet. Der Ausgang zum Eigelstein wird weiter nach Osten verschoben, der Zugang „Allerheiligenstraße" ganz entfallen.
Die Totalsperrung die U-Bahnstrecke zwischen Ebertplatz und Dom/Hauptbahnhof für ein Dreiviertel Jahr ist für das Jahr 2006 in Aussicht gestellt. Die zur WM 2006 geplante Ausweitung des Hauptbahnhofs um zwei S-Bahn-Gleise ist bisher finanziell noch nicht gesichert.
An der Johannisstraße wird der große Schacht entstehen, durch den die Tunnelbohrmaschinen eingesetzt werden.
Anfang dieses Jahres wurde das Bundesbahngebäude „Am Alten Ufer 1" abgerissen. Das Grundstück bleibt im Besitz der Bahn und wird in den nächsten Jahren die Logistik der U-Bahn-Baustelle aufnehmen.
Der umstrittene Musical Dome wird weiterhin für ästhetische Diskussionen sorgen. Nachdem das „Bleiberecht“ für das blaue Zelt-Provisorium schon einmal verlängert wurde, soll es nun sogar noch länger am Breslauer Platz bleiben. Die Stadt plant gemeinsam mit der Deutschen Bahn AG eine Vertragsverlängerung bis Juli 2008. Dafür sollen die Musicalbetreiber ein Entgelt von 200.000 Euro entrichten.
Die Pläne für ein Luxushotel im großen Gebäude der Reichsbahndirektion hatten sich bereits letztes Jahr zerschlagen. Nun sollen wechselnde Nutzungen das Gebäude beleben. RTL verwandte es bereits für Dreharbeiten und die Designer der „Passagen 2004" waren zu Gast.
Im März wurde die flachgebaute Kantine der Bundesbahndirektion abgerissen. Stattdessen wird ein neungeschossiges Glas-Bürohaus errichtet. Die Reichsbahnpräsidenten-Villa daneben mitsamt ihren Anbauten musste bis auf die rheinseitige Fassade ebenfalls weichen und wird für eine zukünftige Büro-Nutzung neu aufgebaut. Dabei wird sie auch ihr historisches hohes Dach zurückerhalten.
Das gegenüberliegende stadteigene Johannishaus steht weiterhin leer, nachdem eine Hotelkette als Nutzer wieder abgesprungen ist. Lediglich der ältere Gebäudeflügel an der Servasgasse wird vorübergehend von der Bauleitung der Nord-Süd-U-Bahn genutzt.
Seit seiner Freilegung in der Nachkriegszeit ist der Breslauer Platz ohne städtebauliche Verbindung zu Eigelstein- und Kunibertsviertel geblieben. Die PKW-Anfahrt zum Hauptbahnhof wird zukünftig nur noch am Breslauer Platz erfolgen. Durch die isolierte Planung der U-Bahn sind integrierte Lösungen, wie eine unterirdische Anfahrt mit Parkhaus von der Turiner Straße her bereits verpaßt worden.
Auch die Zukunft des Geländes zwischen Breslauer Platz und dem Rheinufer ist noch offen. Erste Signale gibt es vom neuen Baudezernenten Bernd Streitberger: er möchte bis 2010 freie Hand für die Gestaltung haben.
In der CDU gibt es Stimmen für den Abriss des Opernhauses am Offenbachplatz und einen Neubau am Alten Ufer. Wünschenswert wäre in jedem Falle eine Nutzung, die die "Via Culturalis" über den Bahnhof hinweg näher an unsere Viertel bringt.
(Dieser Artikel erschien leicht verändertert auch im "Götterboten" des Förderverein Eigelstein e.V.)