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Als '''Kronleuchtersaal''' bezeichnet einen etwa dreiseitigen und 4,60 Meter hohen Raum in einem Bauwerk der Köln wp Kanalisation wp. Zur Einweihung 1890 wurde der Raum mit zwei Kronleuchtern mit je sechs Kerzen geschmückt, weil Kaiser Wilhelm II. wp eingeladen war. 1990 wurden die verrotteten Kronleuchter durch einen weißgestrichenen elektrischen Kronleuchter vom Sperrmüll ersetzt.
Der Kronleuchtersaal steht seit dem 24.6.2004 unter Denkmalschutz. Der Abgang zum Kronleuchtersaal befindet sich unter einer grüngestrichenen Stahltür in der Wiese nahe der nördlichen Kreuzung des Th.-Heuss-Ring ep mit der Clever Straße ep in der Neustadt Nord wp.
Im Rahmen der Entwicklung der Neustadt ab 1881 wurde durch den Stadtbaumeister Josef Stübben wp (ausführender Ingenieur: Carl Steuernagel) ein Abwassersystem für Alt- und Neustadt geplant. Das Stübben´sche Kanalisationssystem galt damals als technische Errungenschaft.
Stübben sah einen Tiefsammler in Rheinufernähe, einen parallelen höhergelegener Hochsammler und einen Ringkanal vor. Im Kronleuchtersaal wurden Hochsammler und Ringkanal zusammengeführt und die Abwässer unter der Clever Straße und Amsterdamer Straße ep nach Norden zum ersten Kölner Klärwerk geführt. Während der Ringkanal offen im Bogen durch den Kronleuchtersaal, führt, werden die Abwässer des Hochsammlers von unten in den Ringkanal geleitet.
Der Raum ist technisch gesehen auch ein so genanntes Regenentlastungsbauwerk wp. Bei starkem Regenwasseranfall läuft der Ringkanal über die Mauer über und läuft durch den Raum in einen weiteren Kanal direkt zum Rhein.
Eine steinerne Gedenktafel erinnert im Kronleuchtersaal an die Inbetriebnahme durch Oberbürgermeister Hermann Becker wp 1890.
Das Bauwerk wurde im 2.Weltkrieg nicht beschädigt. Es präsentiert sich heute in einem hervorragenden Zustand und dient immer noch der ursprünglichen Aufgabe. Allerdings werden die Abwässer jetzt zum rechtsrheinischen Klärwerk in Stammheim geleitet.
Seit 2000 veranstalten die Kölner Stadtentwässerungsbetriebe im Kronleuchtersaal Führungen und auch Konzerte. Dabei wird die besondere Akustik der drei einmündenden Kanalröhren sowie der angrenzenden Gewölberäume genutzt. Der Aufenthalt im Kronleuchtersaal bei hoher Luftfeuchtigkeit ist nur bei permanenter Gasmessung erlaubt.