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Zoobrücke

Das ganze Jahr über fängt sich das Abendlicht in den Seiten der Brücke. Gesehen von der linksrheinischen Rheinuferpromenade nahe der Bastei - © gf 2006

Das ganze Jahr über fängt sich das Abendlicht in den Seiten der Brücke. Gesehen von der linksrheinischen Rheinuferpromenade nahe der Bastei © gf 2006

Die Zoobrücke in Köln verbindet die „Innere Kanalstraße“ - eine Ringstraße durch den inneren Grüngürtel und vormaligen preußischen Festungsring - mit dem rechtsrheinischen Autobahnnetz (als Hochstraße geführt). Die Brücke bietet je Fahrtrichtung drei Spuren für den Autoverkehr, einen Radweg und einen Fußweg.

Eine Besonderheit stellt die Überquerung der Brücke durch die Rheinseilbahn dar. Bei der Planung der Zoobrücke stand der rechtsrheinische Pylon der Brücke im Weg. Deshalb wurde die Seilbahn zunächst abgebaut. Öffentlicher Widerstand führte zu einer Neuplanung. Der große rechtsrheinische Pylon wurde nach Süden verschoben und die Seilbahn mit einem neuen Pylon weiter in das Rheinparkgelände geführt. Seither fährt die Seilbahn diagonal über die Brücke.

Anläßlich einer Installation des New Yorker Künstlers Serge Spitzer konnte 2000 das Innere der Zoobrücke begangen werden. 100 000 Kölschstangen hat der Künstler in der stählernen Brückenkonstruktion auf unterschiedlichste Weise plaziert. Für den ca. 600 Meter langen Weg auf einem schmalen Steg, der im rechtsrheinischen Brückenpfeiler begann, mußten die Besucher Schutzhelme anziehen.

Planung und Bau

Nach den ersten Überlegungen 1953 beschloß der Rat 1962 den Bau der neuen Brücke und lobte einen Gestaltungswettbewerb aus. Sieger wurde der Architekt Gerd Lohmer, der schon mehrere Brücken in Köln gestaltet hat, zusammen mit einem Firmenkonsortium unter Leitung der Rheinstahl Union Brückenbau AG aus Dortmund.

1962 begannen die Bauarbeiten für die neue „Nord“-Brücke. 1963 erhielt die Brücke aufgrund eines Leserwettbewerbs einer Kölner Tageszeitung den Namen „Zoobrücke“. Der Kölner Zoo liegt nur etwa 200 Meter von der Brückenrampe entfernt.

1965 wurde das Schlussstück eingesetzt und am 22. November 1966 die Zoobrücke mit dem ersten Autobahnteilstück offiziell eingeweiht. Erst 1975 wurde linksrheinisch die Nord-Süd-Fahrt in die Innenstadt an die Brücke angebunden.

Konstruktion

Die Biegelinie der Zoobrücke zeigt deutlich die innere Spannung der Konstruktion. Gesehen von der Deutzer Seite stromauf. - © gf 2006

Die Biegelinie der Zoobrücke zeigt deutlich die innere Spannung der Konstruktion. Gesehen von der Deutzer Seite stromauf. © gf 2006

Die Zoobrücke ist weltweit die am weitesten gespannte Kastenträgerbrücke mit nur einem einzigen Hauptlager. Der Brückenpfeiler steht asymetrisch nahe dem rechtsrheinischen Ufer. Von dort überspannt der Brückenkörper 259 Meter bis zu den beiden schlanken Stützen auf der unteren linksrheinischen Uferpromenade.

Die Brücke wird von zwei 4,5 Meter breiten Hohlkästen ( „zweizellig“) getragen, auf denen die selbsttragende Fahrbahn aufliegt. Über dem Brückenpfeiler hat das Profil der Hohlkörper mit 10 Meter die größte Höhe (Minimum 3 Meter). 29 Schotte teilen 28 Kästen ab. Die senkrechten Wände der Hohlkörper sind wie in Flugzeugbau durch schmale Blechstege versteift. Bedingt durch diesen Leichtbau schwingt die Brücke stark.

Die Zoobrücke kostete etwa 34 Millionen DM. Die Länge der Stahlkonstruktion beträgt 597 Meter bei einer Breite von 33 Metern.

Literatur

Die Zoobrücke - Flyer hrsg. Stadt Köln Amt für Brücken und Stadtbahnbau, Köln, 2000 Zoobrücke - Spitzer, Serge; Mennekes, Friedhelm; Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln, 2000; ISBN 3-88375-434-x

Links

 koelner-seilbahn.de - Offizielle Website der Kölner Seilbahn ex

 www.zoobruecke-koeln.de - Webcam mit Blick auf die Zoobrücke und die Altstadt. ex

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