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gestern: Geschichtliches rund um den Kölner Ebertplatz

Portrait des Kölner Architekten Wilhelm Riphahn; Nachlass Riphahn, Fotograf unbekannt - © Quelle: MAK

Portrait des Kölner Architekten Wilhelm Riphahn; Nachlass Riphahn, Fotograf unbekannt © Quelle: MAK

So lieferte Riphahn die Planung für die Nachkriegserweiterung von Bierbaum&Proenen an der Turiner Straße, baute den Hochbunker in der Domstraße (1942), beschäftigte sich mit Plänen für eine Veranstaltungshalle an der Frohngasse (1953), für ein Wohnhaus an der südlichen Ecke Th.-Heuss-Ring / Konrad-Adenauer-Ufer (1923) und für ein eigenes Wohnhaus auf der zweiten "Bastei" (1958).

In der Ausstellung sind diese Projekte (bis auf den Hochbunker und B&P) mit Plänen, Modellen und Photos dokumentiert. Besonders fazinierend ist das neu erstellt Modell der ursprünglichen "Bastei"-Planung.

Der Ausstellungskatalog für 28,- euro ist für Interessierte ein Muß. Mit zahlreichen Artikeln zu den verschiedenen Bautypen und einem umfangreichen Bildteil öffnet er den Blick auf die Qualitäten Kölner Architektur aus einer Zeit als es den Begriff "Investor" noch nicht gab und Architektur auch angewandte Kultur war.

Begleitend zur Ausstellung finden zahlreiche Führungen in Riphahn-Bauten statt.

Von der Website des Museums:

"Wilhelm Riphahn (25.7.1889 - 27.12.1963) hat als Architekt für die Stadt Köln herausragende Bedeutung. Er prägte große Bereiche seiner Heimatstadt mit bauhistorisch bemerkenswerten Einzelleistungen und Gebäudeensembles. Dabei war er vielseitig wie kaum ein anderer, sein Oeuvre umfasst Villen, Siedlungen und Hochhäuser ebenso wie Theater, Fabriken und eine Kirche. Noch zu seinen Lebzeiten sprach man in Köln von der „Ära Riphahn“.

Die Bastei, Panorama-restaurant (Baujahr 1924), Ansicht von Norden; Nachlass Riphahn, Fotograf unbekannt - © Quelle: MAK

Die Bastei, Panorama-restaurant (Baujahr 1924), Ansicht von Norden; Nachlass Riphahn, Fotograf unbekannt © Quelle: MAK

Für seine eindrucksvolle Kreativität sprechen unter anderem die Planung für die Gesamtgestaltung der Hahnenstrasse mit British Council („Die Brücke“, 1950) und Lichtspielhaus (1948), das Turmhaus an der Schildergasse (1956) und vor allem das Opern- und Schauspielhaus. Ebenso kompromisslos zweckorientiert und gestalterisch kühn waren auch einige Privathäuser, darunter das Haus des Sammlers Josef Haubrich. Riphahns Person und Werk wurde 1953 durch den „Großen Kunstpreis von Nordrhein-Westfalen“ gewürdigt.
Erstmalig widmet das Museum für Angewandte Kunst dem Werk Riphahns eine umfassende Schau. Neben originalen Plänen und zeichnerischen Entwürfen aus seinem Nachlass vermitteln Aufnahmen Kölner Fotografen wie Werner Mantz, Hugo Schmölz und August Sander sowie Architekturmodelle einen faszinierenden Einblick in Arbeit und Leben des Kölner Architekten. Zeit seines Lebens wollte Riphahn räumliches und konstruktives Denken in seinen Bauten zum Ausdruck bringen. Er hat herausragende avantgardistische Architektur in Köln geschaffen, sowohl im expressionistischen Stil als auch in der Tradition der Bauhausarchitektur."

Weitere Informationen unter:  museum-fuer-angewandte-kunst ex

Museum für Angewandte Kunst
An der Rechtschule, 50667 Köln
Tel.: 0221/ 221-23860; www.museenkoeln.de/MAK.
Öffnungszeiten Dienstag bis Sonntag von 11 bis 17 Uhr.
Während der plan04-Woche vom 24.09. bis 1.10.2004 gelten die Sonderöffnungszeiten der plan-Woche.
Der Eintritt beträgt 4 Euro, ermäßigt 2 Euro.

Autor:gf | modifiziert am 11.11.2007 | http://ebertplatz.de/artikel/1221.html