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gestern: Geschichtliches rund um den Kölner Ebertplatz

DGK mit Stand von 1953 - ©

DGK mit Stand von 1953 ©

Unter „Leben und Werk“ beschreibt der Text für das Jahr 1954 (Seite 261), daß Riphahn sein Büro in der Breite Straße in dem zu 75% zerstörten Bürohaus „DuMont Schauberg“ hatte.
Entsprechend findet sich in den Grevens Adressbücher 1953 der Eintrag:

Riphahn, Wilhelm Dr.-Ing architekt Breite Straße 78-80 Wohnung: Lindenthal, Wüllner Straße 135

Die Breite Straße mußte er verlassen, als das Bürohaus wiederaufgebaut werden sollte. Im Buch wird beschrieben: „Das Architekurbüro zieht aus dem den Räumen dieses Hauses in eine Etage eines Wohn- und Geschäftshaus am Deutschen Ring.“
Die Grevens Adressbücher der Jahre 1954 bis 1959 verzeichnen die neue Adresse:

Riphahn, Wilhelm Dr.-Ing architekt Deutscher Ring 36 Wohnung: Lindenthal, Wüllner Straße 135
DGK mit Stand von 1969 - ©

DGK mit Stand von 1969 ©

Interessanterweise wird für diese Zeitraum weiter die Lindenthaler Wohnadresse angeführt, obwohl im Buch angegeben wird: „In der Penthause-Wohnung des Gebäudes richtet sich Riphahn mit seiner Frau privat ein.“
Erst mit dem Tod seiner Frau Ada 1960, mit der er ein Wohnhaus „Kleine Bastion“ am Rhein geplant hatte, verschwindet auch die Lindenthaler Wohnadresse. Von 1960 bis 1963 verzeichnen die Grevens Adressbücher :

Riphahn, Wilhelm Dr.-Ing architekt Deutscher Ring 36

1963 ist der Riphahns Privathaus in Müngersdorf fertiggestellt. Am 27. Dezember des Jahres stirbt Riphahn.

DGK mit Stand von 2004 - ©

DGK mit Stand von 2004 ©

Nur scheint die Abb.36 auf Seite 260 des Buches zu keinem Gebäude auf dem heutigen Th.-Heuss-Ring zu passen. Es gibt dort dort kein einziges viergeschossiges Haus. Der Anschnitt suggeriert ein angrenzendes Gebäude an der rechten Seite. Auch erscheint der Eingang oder Hofeinfahrt an der linken Seite des Gebäude zum Gebäude zu gehören.

Da nun die Hausnummer -36- bestimmt ist, läßt sich auch das Gebäude wiederfinden. Es ist das Eckhaus an der Kreuzung Clever Straße und Th.-Heuss-Ring.
Grevens Adressbücher verzeichnen 1954: „Deutscher Ring 36 E. Nord-Deutsche-Vers.Ges.“, wobei das „E.“ für „Eigentümer“ steht. Das Nachbarhaus (Nr.38) wird zu diesem Zeitpunkt noch als „zerstört“ geführt. Das fragliche Photo muß also zu einem späteren Zeitpunkt gemacht worden sein.

Theodor-Heuss-Ring 36 (Deutscher Ring) heute - © ©Gerd Franke 7.10.2004

Theodor-Heuss-Ring 36 (Deutscher Ring) heute © ©Gerd Franke 7.10.2004

Der Vergleich der Pläne und dem heutigen Gebäude offenbart, daß das im Bild dargestellte Gebäude später um 3 Geschosse und ein Penthouse aufgestockt und auf dem angrenzenden Grundstück der Clever Straße erweitert wurde. Der Eingang war zunächst in der Clever Straße und wurde dann in die Straßenfront zum Th.-Heuss-Ring verlegt.
Das Fassadenraster mit 10 Fenstern wurde beibehalten, der Rythmus von Doppelfenstern zu Einzelfenstern geändert. Dabei wurde die bandartige horizontale Gliederung in eine vertikale verändert. Die Souterrainfenster verschwanden, als der Vorgarten zugunsten von Parkplätzen aufgegeben wurde. Auch das Treppenhaus des Nachbarhauses über der Hofeinfahrt wurde neugestaltet. Die hochgelegten bandartigen Fenster wurden durch hohe Fenster ersetzt, die nun fast die ganze Front öffnen und den Blick auf die Treppe freigeben.

Photo: ©Gerd Franke Ausschnitte: Deutsche Generalkarte ©Geobasisdaten: Landesvermessungsamt NRW, mit Genehmigung des Amtes für Liegenschaften, Vermessung und Kataster der Stadt Köln vom 27. Oktober 2003, AGB-Nr.: 4261/2003

Autor:gf | modifiziert am 11.11.2007 | http://ebertplatz.de/artikel/1286.html